Quelle: eKapija | Mittwoch, 27.09.2017.| 15:53
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Es fehlt an Hallenspaßbädern in Serbien - Zusätzliches Angebot würde touristische Saison verlängern

(Spaßbad Izvor in Arandjelovac) Zahlreiche Pools mit Wasserrutschen, Wellenbecken u.Ä. haben uns während der Sommerhitze gerettet und zugleich viele ausländische Gäste zu Besuch oder zu einem längeren Aufenthalt in Serbien angelockt. Nach Angaben des Ministerium für Tourismus gibt es insgesamt 13 Spaßbäder in Serbien, und das letzte, im Wert von 3 Mio. EUR, wurde im Juli 2016 in Doljevac eröffnet.

Das Angebot könnte bald weiter bereichert werden, weil man den Bau von ähnlichen Anlagen in Golubac, Grocka (Belgrad), im Zlatibor-Gebirge, Novi Sad und anderswo überlegt.

Ticketpreise hängen vom Standort und Erlebnisangebot ab, reichen aber von 150 bis 1.000 oder mehr Dinar für den ganztägigen Aufenthalt, Halbtages-, Wochen- und sogar Monatskarten sind viel günstiger.

Die Konkurrenz wird aber immer härter, und die Wetterbedingungen immer ungewisser. Kontinuierliche Investitionen in die Erweiterung des Angebots und in die Verbesserung seiner Qualität sind die einzige Garantier für den Erfolg. In Serbien fehlt es aber an Hallenspaßbädern, die Badegäste das ganze Jahr über empfangen können. Es handelt sich aber um sehr große Investitionen, und es wundert nicht, dass sich Inhaber von diesen "Wasserparadiesen" nur selten für so seriöse Schritte entscheiden.

Staat gewährt günstige Kredite

Obwohl das erste Spaßbad in Serbien noch 2007 in Jagodina eröffnet wurde, hat das Ministerium für Tourismus noch nicht alle Voraussetzungen für solche Anlagen definiert. Inhaber sind deshalb gezwungen, die Normen selbst zu bestimmen.

Vom Staatssekretär des Ministeriums für Tourismus, Handel und Telekommunikation Miroslav Knezevic erfahren wir, dass der Staat die Bedeutung von Spaßbädern erkannt und gewisse Hilfe für die Entwicklung geboten habe.

- Unsere Entwicklungsstrategie für Tourismus bis 2020 zeigt, dass der Staat die Bedeutung und Rolle des Transit-Tourismus erkannt hat. Tatsache ist, dass es eine große Anzahl von Ausländer gibt, die durch unser Land, insbesondere im Sommer durchreisen und dass es gut wäre, wenn wir unser Angebot erweitern könnten. Eine der Möglichkeiten sind sicher Spaß- und Erlebnisbäder oder Ähnliches, die Transitreisenden sicher zum längren Aufenthalt in unserem Land emutigen würden. Auf diese Weise könnten wir den Verbrauch, bzw. Einnahmen in diesem Bereich erhöhen - erklärt Miroslav Knezevic.

Das Minsiterium kann Unternehmern sehr günstige Kredite mit einem Zinssatz von 1% für die Verbesserung des Angebots bieten. Das Spaßbad in Jagodina habe, laut seinem Wort, in diesem Jahr eine Subvention im Wert von 20 Mio. Dinar für die Bereicherugn des bestehenden Angebots erhalten.

Zusätzliche Angebote seien wichtig für die Verlängerung der touristischen Saison, aber sie soltlen an verschiedene Kategorien der Touristen angebpasst werden, erfahren wir im Tourismusverband Serbiens TOS.

- Spaß- und Erlebnisbäder ziehen Familien mit Kindern an. Destinationen wie Sokobanja, Petrovac na Mlavi, Backi Petrovac, Jagodina und Arandjelovac haben ihr touristisches Angebot auf diese Weise bereichert - erklärt man in TOS.


Fast 100.000 Gäste jährlich in Arandjelovac

Das Spaßbad Izvor in Arandjelovac gehört zum gleichnamigen Fünfsternehotel und habe sich, wie man dem Portal eKapija sagt, direkt auf die Hotelauslastung ausgewirkt.

- Im ersten Geschäftsjahr verzeichneten wir das niedrigste Niveau der Hotelauslatung während der Sommermonaten. Erst ab dem zweiten Geschäfsjahr, als das Spaßbad eröffnet wurde, verzeichnen wir die höchste Buchungsrate eben in diesen Monaten - erfahren wir im Hotel Izvor.

Ihr langfristiger Plan sei, das Angebot im Spaßbad kontinuierlich zu ergänzen und zu innovieren.

- Wir werden Investitionen in der Zukunft fortsetzen, so etwas ist üblich überall in der Welt. Und wir versuchen, die höchsten internationalen Normen einzuhalten. Wir haben im Durchschnitt ca. 100.000 Besucher jährlich, aber uns ist am wichtigsten, dass es um Gäste geht, die ein bestimmtes Qualitätsstandard verlangen - sagt man im Hotel Izvor.


(Petroland in Backi Petrovac) Investitionen lohnen sich in sieben bis zehn Jahren

Der stellvertretende Generaldirektor des Spaßbads Petroland Samuel Slemender behauptet, dass sich die ersten Investitionen innerhalb von sieben bis zehn Jahren lohnen. Der Komplex in Backi Petrovac wurde noch 2012 eröffnet, und seitdem wird von Zeit zu Zeit der mögliche Bau eines Hallenspaßbads erwähnt, um die Abhängigkeit vom Wetter auf das Minimum zu reduzieren. Der Plan wurde aber erneut verschoben. Statt eines Hallenbads, wollen sie, wie unser Gast erklärt, in Unterkunftskapazitäten investieren.

Zwei Drittel des Einkommens werden durch Verkauf von Eintrittskarten erwirtschaftet, und der Rest durch den Verkauf von Getränken, Essen, Souvenirs u.Ä.

Was Petroland fehlt sind Unterkunftskapazitäten, und das Management wird künftig daran arbieten, sagt unser Gast. Ein neuer Investitionszyklus schließt den Bau von Umkleideräumen, Bungalows, noch eines olympischen Schwimmbeckens, von weiteren zwei Wasserrutschen usw. Dieser Investitionszyklus sollte in drei Phasen realisiert werden. Die erste beginnt, sobald man die notwendigen Baugenehmigungen erwirbt.

Um alte Gäste zurückzugewinnen muss man das Angebot konstant ergänzen und erweitern, erklärt Slemender. Er bestätigt die Spekulationen, dass man den Bau eines Hallenspaßbads überlegt habe, erklärt aber auch, dass es um eine riesengroße Investition gehe.

- Wir haben das Projekt, aber es handelt sich um eine seriöse Investition, die nicht nur eine Halle, sondern auch die entsprechende Lüftung und Heizung. Es ist nicht einfach, wenn Spaßbäder im Winter, mit Außentemperaturen unter Null funktionieren sollen. Alles das macht den Unterschied in Kosten - so Slemender.


Immer mehr Ausländer

Nach der Eröffnung des Spaßbads gab es 80% einheimische Touristen, und nur 20% Ausländer. Das Verhältnis ist derzeit ganz Anders. Viele Touristen kommen aus dem Ausland, und rund 40% aus Serbien.

- Wir arbeiten seit einigen Jahren mit Reiseveranstaltern aus Osteuropa - Tschechien, Polen, der Slowakei... Touristen aus diesen Ländern besuchen unsere Spaßbäder, wenn sie eine Pause auf dem Weg zum Meer machen müssen. Unsere Lage ermöglicht uns, attraktiv für Touristen aus Kroatien und Rumänien zu sein - erklärt Samuel Slemender.

Demnächst viele neue Spaßbäder

Spaßbäder sind seriöse und große Investitionen. Es passiert nicht sellten, dass man nach der anfänglichen Begeisterung Investitionen aufgeben oder auf "bessere Zeiten" verschieben. So etwas ist in der vergangenen Zeit dem Konsortium Trgogradnja passiert, das neben dem Hotel Nais bei Nis ein Erlebnisbad bauen wollte. Das Projekt wurde vorläufig gestoppt, erfahren wir i mUnternehmen, aber sie suchen derzeit nach noch einem Investor.

In der Gemeinde Cajetina erklärt man uns, das ein besonderer Standort für potenzielle Investoren vorbereitet werde. Man areitet derzeit an der Erstellung eines Geschäftsplans bzw. einer Druchführbarkeitsstudie für den Bau eines Spaßbads im Zlatibor-Gebirge. Diese Unterlagen werden von der Schweizer Regierung finanziert im Rahmen des PSD-Programms.

Der Bürgermeister von Belgrad Sinisa Mali kündigte auch den Bau eines Spaßbads in der serbischen Hauptstadt, neben dem Einrichtungshaus von IKEA an. Daran sei, wie er behauptet, "ein Investor aus der Türkei interessiert".

Sanja Šojić

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