Investieren Sie selbst - Konzept MILD Home als Lösung für Wohnungsprobleme der jungen Menschen in Serbien
(Illustration)
In Serbien könnten bald die ersten energieeffizienten Siedlungen errichtet werden, die sich durch niedrigere Baukosten, Null-CO2-Emission und umeltfreundliche Abfallentsorgung kennzeichnen. Solche Siedlungen sind vor allem für junge Menschen vorgesehen.
Um diese Idee zu popularisieren, schloss sich die Gemeinde Savski Venac in ein von der Europäischen Union finanziertes Projekt ein, das die Entwciklung eines neuen Typs von Sozialwohnungen namens MILD Home (Abkürzung von englischen Begriffen My Modular, Intelligent, Low cost, Do it yourself) fördern sollte.
Das Projekt wird außer in Seriben auch in Italien, Österreich, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Ungarn realisiert. Um die Meinung der Architekten zu hören und interessante Ideen für umweltfreundliche Siedlungen zu bekommen, schrieb die Gemeinde Savski Venac einen Wettbewerb aus und wählte drei beste Lösungen. Der nächste Schritt ist die Erstellung einer Durchführbarkeitsstudie, um die Rentabilität der gewählten Projekte und Bildung einer Prototyp-Siedlung zu prüfen.
- Wir verhandeln mit dem leitenden Projekt-Partner und das ist die Wirtschaftskammer der Region Venetien, über zusätzliche Finanzierung, damit wir alle drei Modelle parallel entwickeln können, weil es sich um sehr gute Projekte geht. Sie könnten in der Machbarkeitsstudie miteinander verglichen werden und wir würden zur bestmöglichen und preiswertesten Lösung zugleich kommen - sagte Nina Mitranić, Projektleiterin der Gemeinde Savski Venac, in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija2.
Der Auftrag für die Erstellung der Durchführbarkeitsstudie sollte bis Ende Juni ausgeschrieben, und das ganze Projekt bis Mitte Septeber vollendet werden, erfahren wir von ihr.
- Nach der Vollendung der Machbarkeitsstudie im Sommer werden wir alle Gemeinden in Serbien besuchen, die ein Energieeffizienzabkommen unterzeichnet haben. Das sind Niš, Zrenjanin, Varvarin und Žabalj. Wir werden ihnen, und allen anderen interessierten Städten und Gemeinden in Serbien zeigen, wie sich diese Siedlung zu relativ niedrigeren Preisen bauen lässt und wie sie funktionieren sollte. Am Ende des Projekts werden wir unsere Ergebnisse verbreiten, Prototypen und Finanzierungsmöglichkeiten präsentieren. Das definitive Konzept wird beweisen, dass dieses Bau- und Planungsmodel erfolgreicher, schneller und preiswerterer als klassisches ist - erklärte Mitranić.
Mit Vertretern der Bauindustrie wird bereits über die Verfügbarkeit entsprechender Materialien und Bereitschaft der Unternehmen für die Teilnahme an diesem Projekt gesprochen.
- Wir überlegen auch die Möglichkeit, dass ein ESCO-Unternehmen die Projektfinanzierung für solche Siedlung bietet.
Vorgeschlagene Lösungen für Siedlungen MILD Home
Architekten haben ihre Lösungen für einen Standort in der Borska Straße, im südlichsten Teil der Gemeinde Savski Venac, an der Grenze mit der Gemeinde Voždovac erstellt. Der Standort ist im Staatseigentum, er gehört den Streitkräften Serbiens und ist deshalb momentan nicht verfügbar.
Architekten haben ihre Lösungen gestern im Existenzgründungszentrum "Nova iskra" vorgestellt.
Dalia Dukanac und Ivana Jelić stellten eine Lösung vor, die sich durch das vorübergehende kollektive und individuelle Wohnen kennzeichnet. Sie sehen einen Platz als gemeinsamen Raum sowie Solarkollektoren als Energiequellen vor.
Architekten Pavle Stamenović und Dušan Stojanović haben sich für Reihenhäuser entschieden. Jede Wohneinheit besteht aus mehreren Etagen, um den Raum maximal effizient zu nutzen. Jede Wohneinheit verfügt über einen eigenen Hof.
Die Lösung namens "Nova moba za ovo doba" wurde von 15 Autoren unterzeichnet. Ihr Modell sollte den Bau von Wohnungen ermöglichen, die sich junge Menschen leisten können.
Ihr Modell sieht keinen Investor vor, sagte man an der gestrigen Präsentation.
Eine Gruppe sollte eine Wohnungsgenossenschaft gründen und das Geld gemeinsam investieren. Sie würden dadurch kein Eingentumsrecht erhalten, sondern im Falle, dass sie die Genossenschaft verlassen, das investierte Geld zurückbekommen. Die Autoren haben bereits Invesititionsmodelle definiert: Anzahlung, monatliche Investitionen, Investition durch Arbeit. Es reicht, ihrer Meinung nach, aus, dass sich 40 Genossenschaftler vereinigen.
Diese Lösung sieht den Bau mit Strohplatten vor, die in Großbritannen bereits angewandt werden. Die Genossenschaftler würden zunächst eine Anlage zur Herstellung von diesen Platten eröffnen und demnächst mit dem Bau des ersten Objekts beginnen.
So gebaute Wohneinheiten würden, Einschätzungen der Autoren zufolge, ca. 322 EUR/m2 kosten. Sie erwarten vom Staat, diese Idee zu unterstützen und Interessenten entsprechende Baugrundstücke zur Verfügung zu stellen.
Weitere Informationen zu Ideen der Architekten können Sie HIER finden.
S.O.