Karolina Mihailovic, Miteigentümerin von Marina Company - Unternehmerin, die mit Bjeloglic, Lakovic, Dragan Jovanovic u.a. in Theater und Filmen gespielt hat
(Karolina Mihailovic) Als professionelle Schauspielerin hat sie zum ersten Mal 1992, während des Studiums, im Theaterstück "Zivot Jovanov" (Das Leben von Jovan) im Belgrader Zvezdara Theater gespielt, gemeinsam mit Dragan Bjelogrlic, Predrag Lakovic, Danilo Lazovic, Dragan Jovanovic, und unter der Regie von Darko Bajic. Sie spielte Tanja.
Karolina Mihailovic (Mädchenname Cimesa) gehört zu einer der berühmtesten Studentengenerationen von Professor Vladimir Jevtovic an der Belgrader Fakultät für darstellende Kunst (FDU), gemeinsam mit Natasa Ninkovic, Nela Mihajlovic, Sergej Trifunovic, Vojin Cetkovic, Nebojsa Glogovac, Boris Pingovic, Danijela Kuzmanovic und Danijela Ugrenovic.
Obwohl sie zum Schauspielstudium im ersten Versuch zugelassen und ihr nach dem Studium ein Stipendium des Nationalen Theaters geboten wurde, gab sie diese Branche auf, und gründete 1996, gemeinsam mit ihrem Mann, das Unternehmen Marina Company, spezialisiert auf den Handel mit Schul- und Büromaterialien.
Arbeit, Ordnung und Stabilität
Sie wurde in Resnik (Belgrad) geboren, zog aber schon in der zweiten Klasse der Grundschule nach Deutschland um, wo ihre Eltern bereits berufstätig waren. Das wird sich später als einer der wichtigsten Momente in ihrem Leben erweisen.
- Meine Kindheit war schön, aber sehr verschieden von heute. Meine Eltern wollten in Deutschland, wie viele andere Landsleute, nur für eine kurze Zeit arbeiten, blieben aber schließlich dort für eine längere Zeit. Sie haben mich, natürlich, zugezogen - erzählt Karolina Mihailovic am Anfang des Gesprächs mit eKapija.Sie hat in Deutschland eine Ballett- und eine Realschule parallel besucht, beschloss jedoch, nach Serbien zurückzukehren und die Wirtschaftswissenschaft an der Belgrader Universität zu studieren.
- Die Ausbildung war damals kostenfrei für alle, unter der Bedingung, dass man zum Studium zugelassen wird. In Absprache mit meinen Eltern beschloss ich, nach Serbien zurückzukehren und an einer Fakultät zu studieren, die die sinnvolle Fortsetzung meiner bisherigen Ausbildung war. Die Eltern blieben in Deutschland. Als ich zurückkehrte, war ich geschockt.
Wir mussten drei Monate warten, damit unsere Noten in das Studienbuch eingetragen werden, wir mussten unsere Professoren durch das Fakultätgebäude "jagen". So etwas war undenkbar für mich. Ich war in Deutschland daran gewöhnt, dass Schüler mit Respekt behandelt werden, dass wir gleichberechtigt sind, und ich bin der Meinung, dass dies in unserem Schulsysem noch immer nicht der Fall ist. Wenn man die Prüfung besteht und seine Kenntnisse und Fähigkeiten nachweist, ist es logisch, dass er den Respekt seines Professors verdient. So ist es in Deutschland, aber nicht hier - erzählt uns Karolina, die sich noch immer an die im Ausland erworbenen geschäftlichen Werte und Normen hält.
Zbog ovakve situacije i, kako kaže, "anarhije", bukvalno je pobegla sa Ekonomskog fakulteta.
Aufgrund dieser Situation und, wie sie sagt, "Anarchie", gab sie diese Fakultät auf. Sie ist buchstäblich geflüchtet.
"Es störte mich, dass Professor unsere Tagebücher liest..."
Nach der Enttäuschung an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft beschloss sie, die Schauspielkunst zu studieren.
- Als ich im Juni an die Fakultät für darstellende Kunst gegangen bin, um mich um das Studium der Schauspielkunst zu informieren, stellte sich heraus, dass es der letzte Tag für die Einreichung der Unterlagen ist! Ich bat und überzeugte schließlich den Dekan, mir noch einen Tag für die Einreichung von Dokumenten zu geben. Ich hatte nur sieben Tage, mich für die Aufnahmeprüfung vorzubereiten - erinnert sich Karolina.
(Während des Studiums an der Akademie) Das Studium der Schauspielkunst war damals sehr populär, genauso wie heute. Mehrere hundert Kandidaten warteten ungeduldig, um sich der Prüfungskommissin vorzustellen. Jeder Kandidat wird diese Situation für immer im Gedächtnis behalten, behauptet Karolina, die für die Aufnahmeprüfung das Gedicht "Dein Lachen" von Pablo Neruda, einen Monolog von Katica aus dem Theatersctück "Radovan III" und einen Abschnitt aus dem Roman "Nebel und Mondlicht" von Mesa Selimovic vorbereitet.- Ich habe, darüber hinaus, ein kleines Musical zum Thema Charleston vorbereitet, das sich in eine Art Kampf mit der oft unterbrochenen Musik verwandelte, weshalb ich viel improvisieren musste. Ich glaube, dass dies der Kommission gefallen ist, und ich wurde als zweitrangierte zum Studium zugelassen - erklärt Karolina.- Auf dem ersten Platz war Nela Mihajlovic, für mich noch heute die beste Schauspielerin.
Die Kollegen in der berühmten Generation von Professor Jevtovic waren miteinander eng befreundet, sagt sie.
- Ich bin wahrscheinlich die einzige von ihnen, die diesen Beruf aufgegeben hat, obwohl ich die erste war, die zu arbeiten begann.
Sie pflegt noch immer gute Beziehungen zu ihren Studienkollegen, obwohl sie nicht viel Zeit füreinander haben. Das Leben von Schauspielern und Geschäftsleuten ist mühsam und anspruchsvoll und erfordert viel Opfer.
- Von außen gesehen, scheint das sehr schön, weil sie viele Rollen spielen und sehr gefragt sind, aber in Wirklichkeit arbeiten sie sehr viel für nur wenig Geld. Das Leben eines Schauspielers ist nicht so leicht. Ich freue mich darüber, dass sie sich professionell verwirklicht haben, und dabei ehrlich gebliben sind. Das macht mich froh - sagt Karolina.
Während des Studium mussten sie ein Tagebuch führen, und darin ihre Gefühle und Gedanken schreiben. Das Tagebuch konnte damals ausschließlich der Professor Jevtovic lesen.
- Es ärgerte mich, dass Studenten kein Stimmrecht haben, und mich hat gestört, dass nur der Professor unsere Tagebücher lesen darf. Als ich mich später mit Stanislawski befasst hat, wurde es mir klar, was unser Professor von uns wollte. Aber junge Menschen sind rebellisch und unreif, und sie können einfach nicht so tief denken.
Deutsch als Schlüssel zum Erfolg
Sie hat das Studium rechtzeitig absolviert und ihr wurde sofort das Stipendium des Nationaltheaters in Belgrad geboten. Sie lehnte es ab. Sie heiratete inzwischen, bekam ein Kind, und das hat die Prioritäten in ihrem Leben verändert.
Als junge Mutter konnte sie nicht nur zu Hause sitzen und sich um ihr Kind kümmern. Ihre Freunde überredeten sie dazu, sich an deutsche Hersteller von Schul- und Bürobedarf zu wenden, weil Deutschland immer das Zentrum dieser Industrie war.
- Meine Freunde haben mir oft gesagt, dass es niemanden in Serbien gibt, der Deutsch besser als ich kann, sowie dass ich diesen Vorteil nutzen sollte. Ich wollte mit meiner Familie in Serbien bleiben, in einer Zeit der massenhaften Auswanderung von jungen Menschen. Mein Mann hat das Medizinstudium absolviert und mehr als vier Jahre als Freiwilliger, also ohne Vergütung gearbeitet hat. Uns war klar, dass wir etwas tun und uns verselbstständigen müssen.
Sie gründeten 1996 das Unternehmen Marina Company, als Karolina gelungen ist, das Vertrauen des Unternehmens Stabilo International zu gewinnen. Sie waren die ersten Vertreter des deutschen Unternehmens für Serbien und Montenegro.
Sanja Šojić