Lenovo gründet neues Unternehmen für Onlinevertrieb
Der chinesische Computer- und Smartphone-Hersteller Lenovo rüstet sich für einen weiteren Angriff auf den heiß umkämpften Smartphone-Markt in seiner Heimat. Ab April nächsten Jahres will Lenovo Smartphones auch online verkaufen und damit seinem stärksten Rivalen Xiaomi Paroli bieten.
Dazu wird Lenovo ein neues Unternehmen in China gründen, das sich unter eigenem Markennamen vor allem dem Onlinevertrieb widmen soll. Geräte der Marke Lenovo sollen jedoch unverändert im Laden zu haben sein.
Mit diesem Schritt will Lenovo dem heimischen Start-up Xiaomi, das überaus erfolgreich Smartphones und Apps online verkauft, die Stirn bieten. Xiaomi ist es gelungen, sich durch geschickte Vermarktung, Nähe zu den Kunden und diverse Zusatzangebote rund ums Smartphone eine treue Fan-Gemeide aufzubauen.
Lenovo will es Xiaomi nun gleich tun: Das neue Unternehmen soll nicht nur Smartphones online vertreiben, sondern auch Kundenbeziehungen aufbauen und Apps anbieten.
Lenovo, durch die Übernahme des PC-Geschäfts von IBM einst zu einem international wettbewerbsfähigen Computer-Konzern aufgestiegen, hat sich mittlerweile auch zu einem ernstzunehmenden Smartphone-Hersteller gemausert, der es laut dem Marktforschungsunternehmen IDC im zweiten Quartal immerhin auf den vierten Platz der Weltrangliste hinter Samsung, Apple und Huawei geschafft hat.
In China, dem größten Smartphone-Markt der Welt, muss sich Lenovo jedoch in erster Linie mit Xiaomi messen. Das Unternehmen, das erst seit drei Jahren Smartphones verkauft, hat es laut dem Marktforschungsunternehmen Canalys im zweiten Quartal bereits geschafft, dem erfolgsverwöhnten südkoreanischen Smartphone-Hersteller Samsung den ersten Platz wegzuschnappen.
Xiaomi kam demnach in China auf einen Marktanteil von 14 Prozent, vor einer Gruppe um Samsung und Lenovo, die jeweils 12 Prozent Marktanteil auf sich vereinen konnten