3.200 Unternehmen sollten sich vorbereiten - Was erwartet sie auf dem liberalisierten Strommarkt ab 1. Januar 2014?

3.200 Unternehmen in Serbien erwartet ein völlig liberalisierter Strommarkt ab dem 1. Januar 2014. Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern, Jahresumsatz über 10 Mio. Euro und mindestens einem Mittelspannungsanschluss sollten ihren Stromanbieter frei wählen. Sie haben nämlich nicht mehr Recht auf die Versorgung zu einem Festpreis.

Die meisten Unternehmen sind für diese Phase der Marktliberalisierung nicht bereit, sagte konnte man am Treffen "Liberalisierung des Strommarktes" in der Wirtschaftskammer Serbien in Belgrad hören. Unternehmer deuten auf mangelnde Informationen, Probleme mit der Auswahl des Stromanbieters sowie darauf, dass Verträge die Qualität der Stromversorgung nicht präzisieren.

Ljiljana Hadžibabić, Mitglied des Rats der Energiebehörde sagt, dass in Serbien 70 Stromanbieter lizenziert und davon 30 aktiv sind.

- Es ist nicht realistisch, dass es 70 anbieter gibt. Diese Firmen möchten, wahrscheinlich, sehen, wie sich der Markt entwickeln wird sowie ob es Platz für sie gibt - meint Hadžibabić.

Sie mache sich, wie sie sagt, keine Sorgen darum, wie Käufer ihre Stromanbieter wählen, sondern wie sich Stromanbieter für Käufer entscheiden werden.

(Treffen in der Wirtschaftskammer Serbien)

- Stromanbieter werden sich sicher für Unternehmen mit dem ausgeglichenen und voraussehbaren Verbrauch entscheiden, die ihre Rechnungen regelmässig bezahlen können. Große Probleme erwarten wir bei diejenigen, die zu dieser Gruppe nicht gehören - sagt Hadžibabić.

Sie empfiehlt Käufern, auf getrennten Rechnungen zu bestehen, bzw. auf einer Rechnung für den verbrauchten Strom und auf anderer für die Dienstleistungen des Verteilungsnetzbetreibers.

- Die Rechung für die Services des Verteilungsnetzbetreibers muss Hinweise für die Veränderung und Verringerung der Kosten für den Stromverbrauch enthalten. Das Gesetz in Mazedonien und Kroatien verlangt getrennte Rechnungen. Unser Gesetzentwurf enthält so etwas nicht ,aber wir werden versuchen, dass diese Sache im definitiven Text des Gesetzes geregelt wird - behauptet das Mitglied des Rats der Energiebehörde.

Käufer seien, laut Worten von Hadžibabić noch nicht bereit, obwohl sie sich seit 2008 für die Liberalisierung des Strommarktes vorbereiten. Sie empfiehlt ihnen deshalb, sich für die Verhandlungen mit den Stromanbietern vorzubereiten, indem sie sich mit dem Stromverbrauch in ihrem Unternehmen und Möglichkeiten für seine Rationalisierung gut bekannt machen, oder dem Stromanbieter mindestens Stromrechnungen präsentieren, damit er sie beurteilen kann.

Die Veränderung des Stromanbieters ist völlig kostenfrei und sollte maximal 21 Tage duauern. Verbraucher, die nach dem Ablauf des Vertrags mit dem früheren Stromanbieter einen neuen noch nicht gewählt haben, müssen die Dienstleistungen eines Ersatzlieferanten beantragen. Der Vertrag mit dem Ersatzlieferanten dauert max. 60 Tage.

Ersatzlieferant war bisher die staatliche Stromgesellschaft "Elektroprivreda Srbije" (EPS). Ende November schrieb das Energieministerium die Auswahl eines neuen Ersatzlieferanten von Strom aus.

Manche Stromanabieter sind der Meinung ,dass "EPS snabdevanje" durch bestimmte Regeln bewusst begünstigt wird, obwohl für alle Anbieter gleiche Bedingungen am Strommakrt gelten.

Obwohl nicht angekündigt begrüte Ljubin Popovski, Leiter der ČEZ-Niederlassung in Serbien, anwesende Gäste.

- Wir warten auf die Verabschiedung des neuen Energiegesetzes in Serbien und zu sehen, wie sich der Strommarkt entwickeln wird. Erst dan werden wir unsere Position und das potenzielle Engagement am Markt schätzen.

Hochspannungsverbraucher waren seit dem Anfang dieses Jahres verpflichtet, Strom direkt am Markt zu kaufen. 26 von insgesamt 27 Käufern haben einen Vertrag mit EPS unterzeichnet. Messer ist das einzige Unternehmen ,dass den Vertrag über Stromversorgung mit dem slowenischen Anbieter GEN-I unterschrieben hat.

- Uns ist gelungen, 97% der Hochspannungsverbraucher zu behalten. Der einzige Kunde, der sich für einen Konkurrenten entschieden hat, wird im Jahre 2014 zurückkehren, sagte Zvezdan Ćosić, Assistent des Direktors von "EPS Snabdevanje" am Treffen in der Wirtschaftskammer.

Man wird Jahresvertrćge mit Käufern unterzeichnen, sagt er und fügt hinzu, dass diese Verträge auf dem geplanten Verbrauch beruhen werden.

- Wir bieten Kunden zwei Möglichkeiten - einen einheitlichen Preis oder einen höheren und niedrigeren Tarif. "EPS snabdevanje" führt den Service Account-Manager ein, der sich um einzelne Kunden kümmern werden.

Bis 1. Januar 2015 werden alle Unternehmen einen Stromanbieter frei wählen. Private Haushalte können auch am freien Markt teilnehmen, aber auch die Dienstleistungen des öffentlichen Anbieters nutzen.

S.O.