Schnellfahrstrecken Serbiens - Züge "rasen" mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h, könnten im nächsten Jahr eine Hälfte der TGV-Geschwindigkeit erreichen

Quelle: eKapija Montag, 12.08.2013. 04:28
Kommentare
Podeli

(FotoMilica Stevuljević)

Die Nachricht, dass vor kurzem erworbene russische Züge nicht langsamer als 50 km/h fahren dürfen, während einige Teilstrecken in Serbien nur mit Geschwindigkeiten und 30 km/h befahren werden dürfen, erinnerte viele an das bekannte Projekt "Schnellfahrstrecken Serbiens".

Nicht weniger komisch ist die aktuelle Situation auf der Strecke Belgrad-Bar. Der Zug braucht jeden Tag fast eine Stunde vom Hauptbahnhof in Belgrad bis Rakovica und bis Ziel soagar 15 Stunden. Die Verspätungen überraschen niemanden mehr, überraschend ist, wenn der Zug pünktlich ankommt. Als eine Lokomotive auf der Strecke Belgrad-Bar vor einigen Tagen bei Užice entgleiste, war niemand verwundert. Mitarbeitern der Serbischen Bahn wissen schon lange, dass die Strecke nach Überholung schreit, bzw. dass Schienen und Schwellen abgenutzt sind.

Eisenbahnstrecken in Serbien sind durchschnittlich 42 Jahre alt, der größte Teil der Fuhrpark wurde vor fast drei Jahrzehnten erworben, und die Serbische Bahn hat trotzdem Probleme mit der Realisierung der bereits gewährten Kredite. Solches Benehmen wird von Kreditgebern durch Pönalen bestraft. Wie besorgniserregend die Situation ist, illustriert am Besten die Tatsache, dass das öffentliche Eisenbahnverkehrsunternehmen "Zeleznice Srbije" bisher nur 17% bzw. 66 Mio. Euro von insgesamt 375 Mio. Euro gewährten Krediten nutzte und Pönalen in Höhe von 3,5 Mio. Euro bezahlte.

Altes Versprechen

Die Idee der Schnellfahrstrecken Serbiens ist 22 Jahre alt, präsentiert zum ersten Mal vom damaligen serbischen Premier, Dragutin Zelenović. Seine Vision wurde von vielen Ministern und Direktoren der Serbischen Bahn übernommen, aber die Geschwindigkeiten auf unserne Strecken wurden in den letzten zwei Jahrzehnten nicht auf 200-300 km/h erhöht, sondern auf 20-30 km/h gesenkt.

(FotoMilica Stevuljević)

Als Direktor des Verkehrsinstituts CIP nahm Milutin Mrkonjić 1992 an der Präsentation der Idee der "Schnellfahrstrecken Serbiens" aktiv teil. Nach der demokratischen Umwandlung 2000 behauptete er, dass die unfähige Regierung, und nicht der Geldmangel für die Verschlechterung des Bahnverkehrs verantwortlich sei. Die alten Ideen wurden inzwischen wiederbelebt, aber nicht realisiert.

Milanko Šarančić, Ex-Direktor des Eisenbahnverkehrsunternehmens "Železnica Srbije", war auch der Meinung, dass Serbien bis 2015 über Schnellfahrstrecken für Geschwindigkeiten von 160 km/h verfügen könnte. Die Modernisierung des Bahnverkehrs und Hochgeschwindigkeitszüge waren beliebte Themen von Velimir Ilić, der als Minister für Infrastruktur die Erneuerung aller Bahnhöfe und Bahnstationen in Serbien versprach.

In Hinsicht darauf, dass Milutin Mrkonjić nach der Rekonstruktion der Regierung Serbiens das Amt des Verkehrsministers verlassen wird, muss die Idee der "Schnellfahrstrecken Serbiens" auf den neuen Minister warten.

Eisenbahnstrecken des Verkehrskorridors 10 in neuem Gewand

Das öffentliche Eisenbahnunternehmen "Železnice Srbije" kündigt umfangreichere Arbeiten an der Strecke Belgrad-Bar ab dem nächsten Frühling an, die drei Jahre dauern würden. 250 Mio. Euro, die uns Russland für die Modernisierung der Eisenbahn geliehen hat, sollten in die Rekonstruktion von mehr als 200 km Strecken in Serbien investiert werden. Man habe "bereits mit der Erstellung von Projekten dafür begonnen".

Momentan wird die 10,5 km lange Strecke Gilje-Cuprija-Paracin (Verkehrskorridor 10) rekonstriert. Die Strecke sollte bis Anfang April 2014 vollendet werden.

(FotoMilica Stevuljević)

Für Mitte Oktober dieses Jahres kündigt die Serbische Bahn den Start des ersten Projekts, finanziert mit dem russischen Staatskredit an. Es handelt sich um die Modernisierung einer Strecke von der Brücke "Pancevacki most" in Belgrad bis Hauptbahnhof in Pancevo im Wert von 55 Mio. Euro. Die moderne zweigleisige elektrifizierte Strecke sollte 2015/2016 fertig sein.

Man hat auch die Überholung mehrerer Teilstrecken des Eisenbahnkorridors 10 angekündigt - 18 km lange Strecke Ruma-Golubinci, 18,4 km lange Sopot-Kosmaj-Kovacica und 29,5 km lange Mala Krsna - Velika Plana angekündigt.

Konzessionen für Eisenbahnstrecken in serbien

Dem Projekt der Schnellfahrstrecken Serbiens sollte man von Belgrad bis Budapest maximal zwei Studen fahren und Wien in drei Studen erreichen. Von allen erwähnten Plänen wurde nur eine Bahnüberführung bei Indjija gebaut.

Der Bau einer 350 km langen Schnellfahrstrecke im Rahmen des Verkehrskorridors 10 von Belgrad bis Budapest würde zwischen eineinhalb und zwei Mrd. Euro kosten.

Das Verkehrsministerium gab Anfang März bekannt, dass Chinesen Interesse für die Realisierung dieses Projekts zeigen. Sie würden das Projekt mit einem Kredit finanzieren, sind aber auch für andere Formen der Teilnahme wie Konzession interessiert.

In Serbien soltlen 184 km und in Ungarn 166 km gebaut werden. Das Verkehrsministerium kündigte die Gründung einer Arbeitsgruppe für die Erstellung des Projekts der Eisenbahnstrecke Belgrad-Budapest für die Geschwindigkeiten über 200 km/h an. In der Arbeitsgruppe sollten Vertreter des Verkehrs-, Finanz- und Wirtschaftsministeriums, des Eisenbahnverkehrsunternehmens "Železnica Srbije" und Experten sein.

Man braucht momentan mehr als acht Stunden von Belgrad bis Budapest mit der durchschnittlichen Geschwindigkeit von 43 km/h.

Schnellfahrstrecken in Serbien ab 160 km/h

Für die Teilstrecken des Eisenbahnkorridors 10 sind die Geschwindigkeiten von 160 km/h nach der Rekonstruktion vorgesehen. Serbische Züge können diese Geschwindigkeiten nicht erreichen.

Bereits erworbene russische Züge fahren hier mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h, obwohl sie nicht langsamer als 50 km/h fahren dürfen.

Die Serbische Bahn unterzeichnete einen Vertrag über den Erwerb von 21 neuen elektrischen Passagierzügen für die Geschwindigkeiten von 160 km/h mit dem Schweizer Hersteller "Stadler Bussnang". Sie sollten uns vom September 2014 bis August 2015 geliefert werden.

Schnellfahrstrecken in Frankreich

Einer der schnellsten Züge der Welt, bekannt auch als Zug ohne Lokomotivführer, wird vom französischen Unternehmen "Alstom" erzeugt. Der Hochgeschwindigkeitszug TGV (Train à grande vitesse). TGV wurde zunächst auf der Schnellfahrstrecke Paris-Lyon 1981 eingesetzt und später auch in ganz Frnkreich.

Eine Gruppe serbischer Journalisten, die im Juni dieses Jahres eine von der französischen Botschaft in Belgrad organiseirte Studienreise durch Frankreich machte, besuchte die Produktionsanlagen von "Alstom" in der französischen Stadt La Rochelle.

Wie schnell und bequem diese Züge sind, haben wir uns selbst im Zug TGV-Duplex überzeugt, mit dem wir die Strecken Paris-Lyon und Paris-La Rochelle befahren haben. Zwischen Paris und Lyon (ca. 400 km) sind wir etwa mehr als 2 Stunden gefahren. Für die gleiche Strecke in Serbien würden wir viermal mehr Zeit benötigen.

TGV ist auch für Geschwindigkeitsrekorde bekannt. Die neueste Generation der Hochgeschwindigkeitszüge AGV erreicht die Geschwindigkeiten von 360 km/h, wurde aber für die Geschwindigkeiten von 574,8 km/h getestet. So etwas ermöglichen besondere Schienen, starke Motoren, geringere Gewicht und innere Signalisierung. Dieser Zug wurde im Vorjahr auf der Strecke Mailand-Rom-Neapel eingesetzt.

Suzana Obradović

Kommentare
Ihr Kommentar
Vollständige Informationen sind nur für gewerbliche Nutzer/Abonnenten verfügbar und es ist notwendig, sich einzuloggen.

Sie haben Ihr Passwort vergessen? Klicken Sie HIER

Für kostenfrei Probenutzung, klicken Sie HIER

Verfolgen Sie Nachrichten, Angebote, Zuschüsse, gesetzliche Bestimmungen und Berichte auf unserem Portal.
Registracija na eKapiji vam omogućava pristup potpunim informacijama i dnevnom biltenu
Naš dnevni ekonomski bilten će stizati na vašu mejl adresu krajem svakog radnog dana. Bilteni su personalizovani prema interesovanjima svakog korisnika zasebno, uz konsultacije sa našim ekspertima.