Freihandelsabkommen zwischen Serbien und China tritt heute in Kraft

Quelle: Beta Montag, 01.07.2024. 10:38
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Abbildung (FotoUnsplash / Christian Lue)Abbildung
Das Freihandelsabkommen zwischen Serbien und China, das heute in Kraft tritt und mehr als 20.000 Produkte umfasst, wird serbischen Herstellern einen bevorzugten Zugang zum Markt mit 1,4 Milliarden Einwohnern ermöglichen, was nach Prognosen von Ökonomen die Exporte in dieses Land steigern und lokale Unternehmen in Chinas globale Lieferketten einbeziehen dürfte.

Das Abkommen, das 10.412 serbische Produkte (Zollpositionen) und 8.930 chinesische Produkte umfasst, wurde im Oktober 2023 in Peking von den Handelsministern Serbiens und Chinas, Tomislav Momirović und Wang Wentao, im Beisein der Präsidenten Serbiens und Chinas, Aleksandar Vučić und Xi Jinping, unterzeichnet. Es ist vorgesehen, dass am ersten Tag des Inkrafttretens des Abkommens 60 Prozent der Waren von Zöllen befreit werden, in den nächsten fünf bis zehn Jahren weitere 30 Prozent der Waren, während die sensibelsten Produkte, vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse, weiterhin geschützt bleiben sollten.

Für Waren, die erst in fünf Jahren von Zöllen befreit werden sollen, werden die Zölle jedes Jahr um 20 Prozent gesenkt, während für Waren, die in 10 Jahren zollfrei sein werden, die Zölle bis dahin jedes Jahr um 10 Prozent gesenkt werden.

Ab dem 1. Juli ist es möglich, unter anderem frisches Obst und Gemüse, pharmazeutische Produkte sowie Produkte der chemischen und Maschinenindustrie zollfrei aus Serbien nach China zu exportieren.

Unternehmen, die die Vorteile des Abkommens nutzen, müssen nachweisen, dass mehr als 50 Prozent des Wertes jedes exportierten Produkts im Heimatland geschaffen wurden.

Handelsminister Tomislav Momirović bewertete kürzlich, dass das Freihandelsabkommen mit China möglicherweise die größte Chance für serbische Unternehmen in den letzten 25 Jahren sei, und forderte inländische Geschäftsleute auf, die Möglichkeiten des Abkommens zu erkunden und alle Vorteile zu nutzen, die es für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, den Geschäftsausbau und Erhöhung der Exporte bietet.

Die serbische Handelskammer ist der Ansicht, dass der Beginn der Umsetzung des Freihandelsabkommens mit China die wichtigste Wirtschaftsnachricht für die serbische Wirtschaft in diesem Jahr und ein großer Fortschritt in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Serbien und China ist, die in den letzten 10 Jahren ein dynamisches Wachstum verzeichnet haben.

In Serbien wird erwartet, dass das Abkommen dazu beitragen wird, die Handelsbilanz auszugleichen, d. h. das bestehende Außenhandelsdefizit zu verringern und die Deckung der Exporte durch Importe zu erhöhen. Gleichzeitig sollten, Erwartungen zufolge, Investitionen und Produktion ausgeweitet und Kapazitäten in Serbien erweitern weden, was zur allgemeinen Stärkung der Wirtschaftstätigkeit sowie zur Veränderung der Wahrnehmung Serbiens als Investitionsstandort führen soll.

China gehört zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Serbiens und zu den größten Investoren in die serbische Wirtschaft, die sich von 2014 bis 2023 auf mehr als 5,5 Milliarden Euro belief, was in diesem Zeitraum 17,5 Prozent aller Investitionen ausmachte.

Der Außenhandelsaustausch zwischen Serbien und China belief sich im Jahr 2023 auf 6,09 Milliarden Dollar, wovon 1,2 Milliarden auf Exporte aus Serbien entfielen.

Nach Angaben der serbischen Handelskammer umfasste die Liste der fünf wichtigsten Exportprodukte Serbiens nach China Kupfererze und -konzentrate, Kathoden, verarbeitetes Buchenholz sowie gefrorenes Rindfleisch und Motoren.

Gleichzeitig standen Heizkessel, Smartphones, tragbare Maschinen, Klimaanlagen und farbige Bleche hinsichtlich des Importwerts nach Serbien an erster Stelle auf der Liste der chinesischen Produkte.

In Serbien sind 1.560 Unternehmen mit mehrheitlich chinesischem Kapital tätig, die rund 20.600 Arbeitnehmer beschäftigen, und fast ein Drittel der ausländischen Investitionen in Serbien kamen im vergangenen Jahr aus China.

Außer Serbien haben in Europa nur die Schweiz und Georgien ein solches Freihandelsabkommen mit China.

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