Obst aus Serbien wieder in slowenischen Obstsäften - Nectar sichert führende Position in der Region durch Übernahme von Fructal

Quelle: eKapija Freitag, 29.07.2011. 03:47
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(Bojan Radun)

Die Übernahme des slowenischen Obstsaftherstellers Fructal sollte bis Ende Oktober 2011 vollendet werden, gab "Nectar" heute bekannt.

- Der konsolidierte Umsatz von "Nectar" und "Fructal" 2011 könnte den Betrag von 140 Mio. Euro übersteigen, was uns in die Gruppe von 20 oder sogar 15 größten Herstellern von Obstsäften und Erfrischungsgetränken in Europa bringt - erklärte Bojan Radun, Exekutivdirektor des Unternehmens aus Bačka Palanka, an einer Pressekonferenz in Belgrad.

Radun wiederholte, dass sein Unternehmen 35,3 Mio. Euro für 93,7% des Aktienkapitals in "Fructal" zahlen wird.

- Wenn man 6,3% der Aktien, die wir von Kleinaktionären kaufen möchten und sollen, sowie die Schulden von "Fructal" mitrechnet, belauft sich der Gesamtpreis auf ca. 50 Mio. Euro.

Es handelt sich um die größte serbische Investition bisher und zugleich um die größte ausländische Investition in Slowenien in diesem Jahr. Der vorletzte Schritt ist die Sitzung der Aktionärsversammlung der Brauerei "Pivovarna Laško" am samstag, dem 30. Juli, an der die Übernahme verifiziert werden sollte. Man hat uns bereits davon überzeugt, dass wir keine Probleme erwarten sollten. Die Fusion sollte schließlich von zuständigen Wettbewerbsbehördene bewilligt werden, in allen Ländern, wo Nectar und Fructal in der Zukunft gemeisam auftreten sollten.

Sie kaufen, während alle andere verkaufen - Woher kommt das Geld?

In der Zeit, wenn die meisten Unternehmer in Serbien das Vermögen verkaufen, um aufgenommene Kredite zurückzuzahlen, entschied sich Nectar für diese große Aquisition.

Halbjährige Verhandlungen waren sehr seriös, erklärte Slobodan Radun, Inhaber von Nectar. Der slowenischen Seite sei, laut ihm, gelungen, "einen höheren Preis als erwartet auszuhandeln". Die ersten Analysen zeiten, dass sich die Investition in sieben Jahren lohnen sollte.

15-20% der Investition können sie aus eigenen Rücklagen finanzieren, aber den Rest können sie nur durch Verschuldung verschaffen. Direktoren der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) haben gestern das Projekt offiziell bewilligt. Die EBWE hat Nectar einen Kredit im Wert von 35 Mio. Euro gewährt, aber es bleibt zu sehen, wie viel Nectar, eigentlich, beziehen wird.

Bestehende Kredite von "Fructal" sollten refinanziert werden, sagte er.

Pläne

Die Marke Fructal sollte bewahrt werden, hob Radun hervor, "der wahre Gewinn in dieser Aquisition". Nectar stimmte auch zu, keinen von slowenischen Angestellten zu entlassen, aber man werde sich zu ihnen wie zu anderen Beschäftigten in Slowenien und Mazedonien verhalten.

Nach der Übernahme von Fructal will Nectar in den EU-Markt einsteigen und expandieren und der Marke Fructal ihren alten Glanz geben. Fructal war eine der stärksten Marken in Ex-Jugoslawien.

- Einzige regional positionierte Marken in unserem Sektor sind "Nectar", "Life" und "Fructal" und wir besitzen sie jetzt alle - sagt der Exekutivdirektor von Nectar.

Entwicklung des Obstanbaus in Serbien

Nectar wird nicht nur die Produktion in Werken in Ajdovšcina und Kamnik fortsetzen, sonder auch die Zusammenarbeit mit Lieferanten aus Slowenien und Investitionen in den Obstanbau intensivieren. Parallel dazu will man Obst aus Serbien in der Produktion nutzen, etwas, was Fructal in den vergangenen zehn Jahren vermieden hat.

Obstsorten, die in Slowenien nicht angebaut werden und in den letzten Jahren aus Italien, Spanien, Polen und Griechenland eingeführt worden waren. Alles, was sich in Serbien anbauen lässt, sollte nach einer zehnjährigen Pause wieder in Fructal-Säften enden.

- Erd-, Him- und Brombeeren, Sauerkirschen und hoffentlich Pfirsiche, Aprikosen und Äpfel - Ich bin überzeugt, dass wir diese Obstsorten von Lnndwirten in Serbien kaufen werden - sagte Slobodan Radun für "eKapija".

(Slobodan Radun)

Nectar und Fructal sind an den meisten Märkten gemeinsam präsent, erklärt er für unser Webportal. Die Übernahme ermöglicht die Stärkung der Marktpräsenz beide Marken.

- Wir führen nach Italien aus, wo Fructal bereits etabliert ist, ferner nach Kroatien und Kosovo, wo Fructal einen größeren Marktanteil hat. Wir sind egal in Bosnien und Herzegowina, aber Nectar dominiert in Montenegro und Mazedonien.

- Wir werden sicher beide Marken, Nectar und Fructal fördern, um unsere Mitbewerber zu besiegen.

Bisherige Ergebnisse von Nectar

Nectar habe in den vergangenen Jahren Umsätze von 60 bis 70 Mio. Euro jährlich verzeichnet. Sein Nettogewinn (EBITDA) lag zwischen 9 und 12 Mio. Euro in den letzten drei Jahren.

Nach dem EU-Beitritt Sloweniens hat Fructal eine kurze schwere Periode überlebt. Das Unternehmen hat im Vorjahr einen Umsatz von 56 Mio. Euro gemacht, während sein EBITDA den Wert von 5 Mio. Euro erreicht hat.

J.Đ.

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