Wie kann man Italienern Schuhe verkaufen - Schuhe aus Šimanovci für international bekannte Markenhändler

Quelle: eKapija Mittwoch, 28.07.2010. 08:48
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(Milica Marić)

Italien war immer Synonim für Mode, für modern designte Bekleidung und Schuhe. Hochwertige echte Schuhe, in denen unsere "Haut atmen kann" wurden zu Utopie in der Zeit der billigen, meistens chinesischen Produkte. Ist Ihnen, vielleicht, bekannt, dass man originale "italienische" Schuhe in Serbien kaufen kann bzw. dass Schuhe, erzeugt in Šimanovci, einem kleinen Ort unweit von Belgrad, mit Hilfe eines Partners aus Italien in Regalen der weltbekannten Markenhändler landeten.

Obwohl die Schuhfabrik in Šimanovci (Gemeinde Pecinci) mehr als zehn Jahren vom Unternehmen "Milotex" erfolgreich betrieben wird, ist sie außerhalb dieser Branche sehr wenig bekannt.

Die Fabrikbesitzerin Milica Marić wurde unlängst mit dem Preis "Erfolgsblume für Dragon-Lady" für 2010 in der Kategorie "Meist europäisches Frauenunternehmen" ausgezeichnet. Vorgeschlagen wurde sie von der Wirtschaftskammer Syrmien . Es handelt sich um ein "Frauenunternehmen" - fast 90% der Angestellten sind Frauen, aber was macht sie eigentlich eigenartig?

Das Unternehmen beschäftgt fast 100 Mitarbeiter in Šimanovci, in einer 5.000 m2 großen Produktionsanlage.

- Wir hatten mehr als 300 Angestellte, aber die Wirtschaftskrise hat uns nicht verschont - gab Milica Marić, Fabrikbesitzerin in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" bekannt.

Es handelt sich um eines der ersten Unternehmen mit Produktionsanlagen in Šimanovci. In ihrer Umgebung gibt es fast 30 große Unternehmen.

Ihr größter Auftraggeber ist der italienische Hersteller "Olip", der sie mit allen notwendigen Rohstoffen und Produktionsmitteln sowie mit Designs und Modellen versorgen. Die Schuhe der Marke "Air Step" werden in Šimanovci genäht, montiert und verpackt.

Die modernsten Maschinen, Schuhformen, Schneidemesser und sonstige Ausstattung stammen auch aus Italien.

Ein Teil der Produktion wird in eigenen Schuhgeschäften in Belgrad abgesetzt.

- Wir haben momentan zwei Läden, einen in der Straße Knez Mihajlova und den anderen in der Straße Makenzijeva (Vračar). Wir möchten, natürlich, unser Handelsnetz in Serbien erweitern.

"Air Step"-Schuhe können in vielen Schuhgeschäften in Serbien gefunden werden - aber nur einige Modelle. "Milotex" arbeitet mit Firmen wie "Mistral", "Thema", "Faraon", "Dermond" aus Belgrad, "Coton" aus Novi Sad, "Stana komerc" aus Kraljevo, LMN und "Enko" aus Novi Pazar, "Peko" aus Skopje, "Gazela" aus Podgorica, "Banjo" aus Subotica und "Mis" aus Niš.

Bekannt für die hohe Qualität der Sohlen und ihrer Bequemlichkeit werden sie oft von kleineren Unternehmen kopiert. Man hat z.B. ein Herrenmodell, sehr gefragt in den letzten Saisonen, bei einem Schuhhersteller aus dem Gebiet Šumadija entdeckt. Es wurde sogar unter einem ähnlichen Markennamen verkauft. Frau Maric wollte aber keine Strafanzeige erstatten.

Die Fabrik war seit der Inbetriebnahme immer profitabel und liquid, so dass Angestellte immer regelmäßig entlohnt werden konnten. In Hinsicht auf alle Hindernisse und schlechte Bedingungen in diesem Sektor sind ihre guten geschäftlichen Ergebnisse von großer Bedeutung.

- Es ist nicht leicht, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Kandidaten mit dem entsprechenden Schulabschluss können in der Praxis oft genauso viel wie jene ohne formalen Berufsausbildun für diese Branche - erzählt Marić. Näher seien besonders gefragt, fügt sie hinzu.

- Wir werden jeden erfahrenen Näher einstellen. Ich weiß, dass Löhne, unsere Löhne nicht so hoch sind - sie liegen zwischen 18.000 und 30.000 Dinar - aber dass ist unsere Realität.

Dank einer immer lebhafteren Nachfragen haben sie einige Maschienen an Unternehmen in Rumenka, Ruma und Ugrinivci geliehen und ihnen einige Aufträge anvertraut.

Jährlich werden hier zwischen 70.000 und 120.000 Paar Schuhe erzeugt und 90% davon an anspruchsvollle Kunden in der EU geliefert. Ihnen ist gelungen, die Produktion im letzten Krisenjahr auf dem bisherigen Niveau zu behalten.

Die Schuhfabrik hat ein eigenes Notaggregat, so dass die Produktion im Falle eines Stromausfalls nicht eingestellt werden muss. Ein eigener Brunnen und Heizkessel sollten eine störungslose Versorgung mit Wasser und Wärmeenergie sichern. Die Produktionshalle ist klimatisiert und der ganze Gewerberaum mit der Videoüberwachung geschützt. Das Unternehmen hat große Lagerhallen für Rohstoffe, Fertigprodukte und sonstige Produktionsmittel.

Ihre Produkte werden nicht in Italien umgepacht. Sie bekommen Schuhschachtel und Aufkleber von ihrem italienischen Partner, so dass ihre Erzeugnisse fast direkt an weltbekannte Markenhändler geliefert werden.

- Wir können auf Aufklebern lesen, wo unsere Schuhe landen werden - zeigt einer der Angestellten im Unternehmen "Milotex".

Schuhe werden nach Italien, Tschechien, Österreich, Deutschland, aber auch nach Australien, Neuseeland...geliefert.

Als erfolgreiche Unternehmering wurde Milica Marić 2006 mit dem Preis der Wirtschaftskammer Serbien und ihr Unternehmen "Milotex" 2004 mit der Plakette "Kapetan Miša Anastasijević" in der Kategorie "Weg zur Spitze" ausgezeichnet.

J.Đ.

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