Superhelden haben schlechten Einfluss auf kleine Kinder?
Superhelden sind gute Vorbilder für Kinder, nicht wahr? Nein. Kinderärzte sagen, dass diese "guten Kerle" in Filmen oft viel gewalttätiger sind als ihre bösen Gegner sind.
Während Superheldenfilme meistens den Sieg des Guten über das Böse feiern, zeigen neue Untersuchungen, dass solche Filme in Wirkklichkeit eine gefährliche Nachricht an die Jugendlichen senden und aus Gewalt eine Tugend machen. Vor allem bei Jungen stiegen die Aggressionen – körperlich und auch sozial – signifikant an
Eine Analyse von zehn Superheldenfilmen aus den Jahren 2015 und 2016 zeigt, dass die Protagonisten im Durchschnitt 23-mal in einer Stunde gewalttätig waren, während die Antagonisten in derselben Zeit nur 18 Gewalttaten verübten.
Überraschenderweise begingen die Protagonisten auch mehr Morde.
Männliche Superhelden waren fünfmal häufiger gewalttätig als weibliche.
- Kinder und Jugendliche betrachten die Superhelden als gute Männer und können durch ihre Darstellung von Risikoverhalten und Gewaltakten beeinflusst werden - sagt Dr. Robert Olympia, Professor in den Abteilungen für Notfallmedizin und Pädiatrie am Penn State College of Medicine und der führende Autor der Studie, die an der American Academy of Pediatrics vorgestellt wurde.
Um dem negativen Einfluss von Superheldenfilmen auf Kinder entgegenzuwirken, schlägt John Muller, der leitende Ermittler der Studie, vor, dass Familien sie gemeinsam ansehen und den Inhalt dabei besprechen.