Mike Manley an der Spitze von Fiat - Marchionne gibt Chef-Posten aus gesundheitlichen Gründen ab
Marchionne könne seine Arbeit als Fiat-Chef sowie als Präsident und Vorstandschef von Ferrari nicht wieder aufnehmen, erklärten die Unternehmen. Eigentlich sollte Marchionne an der Schulter operiert werden und sich davon schnell erholen. Doch seit Freitag kursierten Gerüchte, wonach Konzernspitzen auf der Suche nach einem Nachfolger seien.
Der Chef der Geländewagen-Tochter Jeep hat die Marke zum "Kronjuwel" des Konzerns gemacht, wie Marchionne einst klarstellte, und hat sich im Konzern den Ruf erarbeitet, ein ähnlich gewiefter Turnaround-Manager zu sein wie sein Mentor.
Seine Karriere im Konzern begann er vor 18 Jahren, damals noch unter der Vorgänger-Organisation Daimler-Chrysler. Stetig arbeitete er sich hoch, führt seit 2009 Jeep und seit 2015 auch den Nutzfahrzeughersteller Ram, der ebenfalls zum Konzern gehört.
Die Entscheidung über den Wechsel an der Spitze des Konzerns wurde von Vorstandsvorsitzenden von FCA, Ferrari und CNH industrial getroffen.
"Wir sind zutiefst betrübt, von dem Gesundheitszustand von Sergio zu erfahren", heißt es in der Mitteilung von Fiat berichtet Reuters. "Es ist eine Situation, die ein paar Jahre undenkbar gewesen wäre, und die uns alle mit einem Gefühl von Ungerechtigkeit zurücklässt."
Der 54-Jährige Mike Manley muss nun zeigen, dass er sich auch an der Spitze des Konzerns behaupten kann, zu dessen Marken neben Fiat, Chrysler und Jeep auch die Alfa Romeo und Maserati gehören. Marchionne hat ihm einen ambitionierten Wachstumsplan hinterlassen.
Noch am ersten Juni hatte der langjährige Fiat-Chrysler-Chef die Strategie bis 2022 vorgelegt, die vorsieht, den Absatz und die Profitabilität in den kommenden Jahren deutlich zu steigern.
Die italienischen Zeitungen schrieben am Sonntag vom "Ende einer Epoche". Der Italo-Kanadier war 2004 an die Fiat-Spitze gerückt, als das Unternehmen kurz vor der Pleite stand. Zehn Jahre später fädelte er die Übernahme des ebenfalls schwer angeschlagenen US-Rivalen Chrysler ein.
Zum Ferrari-Vorstandschef ernannte der Aufsichtsrat Louis C. Camilleri, der zuvor unter anderem leitende Positionen beim Tabakmulti Philip Morris innehatte.