Europäisches Parlament stimmt gegen Zeitumstellung
Das Europaparlament hat in ihrer Entscheidung zur Zeitumstellung die EU-Kommission aufgefordert, den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit zu überprüfen. Die Kommission solle die Richtlinie dementsprechend "einer gründliche Bewertung" unterziehen und gegebenenfalls Änderungen vorschlagen.
Vor der Entscheidung hatte der Verkehrsausschuss gefordert, die Sommerzeit ganz abzuschaffen. Der Antrag, im Wortlaut "Das Europäische Parlament fordert die Kommission auf, die derzeitige halbjährliche Zeitumstellung abzuschaffen", fand im Parlament allerdings keine Mehrheit.
Laut der slowenischen EU-Kommissarin für Verkehr, Violeta Bulc (54), einer Befürworterin der Zeitumstellung, seien die Fakten nur in einem Punkt eindeutig: "Unterschiedliche Zeitregelungen in den Mitgliedstaaten sind für den Binnenmarkt unerträglich." Die negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit würden sich mit der dazu gewonnenen Freizeit im Tageslicht am Abend ausgleichen, so Bulc.
Während der Debatte kritisierten Abgeordnete aus mehreren Fraktionen die Zeitumstellung als nicht mehr zeitgemäß und verwiesen auf gesundheitliche Folgen. Einer Langzeitanalyse der DAK zufolge kommen in den ersten drei Tagen nach der Zeitumstellung 25 Prozent mehr Patienten mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus als im Jahresdurchschnitt.
Dies scheint auch die Mehrheit im Parlament so zu sehen: Es will die Sommerzeit kritisch unter die Lupe nehmen. Doch trotz der Abstimmung; bis tatsächlich etwas passiert, könnte es noch dauern.