Stada und Hemofarm bleiben in deutschen Händen - Übernahme gescheitert
Die 5,3 Milliarden Euro schwere Übernahme des hessischen Arzneimittelherstellers Stada ist geplatzt. Das wurde der serbischen Presseagentur Tanjug im Pharmaunternehmen Hemofarm mit Sitz in Vrsac, einer Tochter von Stada bestägtigt.
Nur 65,5 Prozent der Stada-Aktionäre nahmen die Offerte von Finanzinvestoren Bain und Cinven über 66 Euro je Aktie an.
Nachdem die Nachricht am Montagabend bekannt wurde, rauschten die im Nebenwerteindex Mdax notierten Titel zu Handelsbeginn um 6,6 Prozent auf 57,69 Euro in die Tiefe.
Am Dienstagabend hatten die Finanzinvestoren Bain und Cinven sowie Stada das Scheitern der Übernahme bekannt gegeben: Um zwei Prozentpunkte wurde die Mindestannahmeschwelle von 67,5 Prozent verpasst.
Damit ist eine Übernahme durch die beiden Finanzinvestoren zumindest vorerst von Tisch.
Der Hersteller von Nachahmermedikamenten und rezeptfreien Markenprodukten wie Grippostad will nun seine Gewinnziele aus eigener Kraft erreichen.
"Die Wachstumsziele für das laufende Geschäftsjahr 2017 bleiben von der Beendigung des Übernahmeangebots unberührt", teilte Stada weiter mit.
- Stada und Hemofarm, als der größte Hersteller und Arbeitgeber innerhalb der Gruppe, werden ihre Bemühungen verdoppeln, um ein nachhaltiges und profitables Wachstum zu sichern und seinen Wert langfristig zu eröfnen - erklärte der Generaldirektor von Hemofarm und Vizepräsident der Stada Gruppe für Südosteuropa Ronald Seeliger.Das bedeute, laut seinen Worten, dass Stada die Anpassung und Integration ihrer Geschäftseinheiten in allen Regionen fortsetzen werde.
- Als entscheidender Vorteil der Stada Gruppe müssen wir in Hemofarm an der Spitze dieser Veränderungen bleiben - so Seeliger.
Für 2017 peile der Konzern weiter einen Umsatz zwischen 2,28 und 2,35 Milliarden Euro sowie einen Gewinn von 195 bis 205 Millionen Euro an. Beim mittelfristigen Ziel bis 2019 bleibe es bei 2,65 bis 2,7 Milliarden Euro Erlös und 250 bis 270 Millionen Euro Gewinn.
Bain und Cinven hatten sich in dem monatelangen Übernahmekampf um Stada seit Februar zunächst gegen die konkurrierenden Investoren Advent und Permira durchgesetzt. Sie wollten das Geschäft von Stada international ausbauen. Der Konzern hatte die Übernahmepläne bis zuletzt unterstützt