Chinesen wollen Schweizer "Singenta" für 43 Mrd. USD übernehmen
Der chinesische Chemieriese ChemChina will den Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta für 43 Milliarden US-Dollar in bar schlucken. Es ist der größte Zukauf einer chinesischen Firma im Ausland.
"Die Transaktion ermöglicht weiteres Wachstum, speziell in China und weiteren Schwellenländern, sowie langfristige Investitionen in Innovation", warb Syngenta-Präsident Michel Demare für das Angebot der Chinesen. Das von den Aktionären heftig kritisierte Syngenta-Management soll an Bord bleiben.
ChemChina bietet laut Demare 465 Dollar je Aktie in bar zuzüglich einer Sonderdividende. Die Angebotsfrist beginne am 4. April und dauere einschließlich Nachfrist bis zum 23. Mai. Die Offerte ist an die Bedingung geknüpft, dass mindestens 67 Prozent der Aktien angedient werden.
Mit größeren Widerständen der Aufsichtsbehörden rechnet Syngenta nicht. Bis Ende dieses Jahres soll die Transaktion in trockenen Tüchern sein. In einigen Jahren soll die neue Gesellschaft wieder an die Börse kommen.
Der Kauf von Syngenta wäre ein wichtiger Schritt in der Strategie Chinas, die Entwicklung seiner Landwirtschaft durch moderne Methoden wie Biotechnologie und eine Konsolidierung der Branche voranzubringen. Erst im August hatte der Schweizer Konzern einen Übernahmeversuch durch den US-Rivalen Monsanto abgewehrt. ChemChina hat im Januar schon den deutschen Spezialmaschinenbauer KraussMaffei für 925 Millionen Euro übernommen. Es war die bisher größte chinesische Übernahme in Deutschland.
Vor knapp einem Jahr hatte ChemChina auch die traditionsreiche italienische Reifenfirma Pirelli für mehr als sieben Milliarden Euro gekauft. Nach eigenen Angaben hat ChemChina 140.000 Mitarbeiter.