Athener Börse wieder eröffnet, Kurse stürzen ab
Am Montag öffnet die Athener Börse wieder. Am ersten Tag nach ihrer fünfwöchigen Zwangspause ist die griechische Börse so stark eingebrochen wie nie zuvor. Der Athener Leitindex fiel zur Eröffnung am Montag um 23 Prozent auf ein Drei-Jahres-Tief von 615,12 Punkten.
Der griechische Bankenindex verlor zeitweise sogar 30 Prozent. Das ist ebenfalls ein Rekord-Kurssturz. Die Aktienkurse der griechischen Banken werden besonders kritisch beobachtet, da Sparer innerhalb der vergangenen sechs Monate Milliarden von Euro von ihren Konten abgehoben haben. Nach Angaben des griechischen Bankenverbands wurde seit Dezember Kapital in Höhe von 40 Milliarden Euro abgezogen.
Die Inhaber griechischer Aktien hätten über Wochen nicht auf schlechte Nachrichten reagieren können und daher gebe es nun entsprechend Nachholbedarf, sagten Händler. So habe sich die Lage der Wirtschaft inzwischen verschlechtert. Zudem seien die Aussichten für das Land trotz der Vorgespräche für ein drittes Hilfspaket von 86 Milliarden Euro keineswegs klar.
Die Börse ist seit Ende Juni geschlossen. Damals wurden auch die Banken des Landes dichtgemacht, weil Kunden aus Sorge vor einer Staatspleite ihre Konten räumten. Um die Kapitalflucht zu begrenzen, wurden Kapitalverkehrskontrollen eingeführt. Mittlerweile sind die Banken wieder geöffnet, es gelten aber noch Einschränkungen.